Russland ist seit jeher das gelobte Land für Magnetismus gewesen: Alexander von Humboldt, Carl Friedrich Gauß und die Erforschung des Erdmagnetismus in Russland

Auteurs

  • Elena Roussanova

DOI :

https://doi.org/10.18443/155

Mots-clés :

Adolph Theodor Kupffer, Carl Friedrich Gauß, Erdmagnetismus, Geophysik, Observatorium, Rußland, St. Petersburg

Résumé

Zusammenfassung

Wegen seiner riesigen Ausdehnung hat Russland bei der wissenschaftlichen Erforschung des Erdmagnetismus bereits im 18. Jahrhundert und erst recht im 19. Jahrhundert eine herausragende Rolle gespielt. Alexander von Humboldts Engagement auf dem Gebiet des Erdmagnetismus, sein organisatorisches und diplomatisches Geschick verhalfen dazu, dass man sich international und vielerorts dem Phänomen des Erdmagnetismus zuwandte. Carl Friedrich Gauß stellte dessen Erforschung in der relativ kurzen Zeit zwischen 1833 und 1839 auf ein ganz neues wissenschaftliches Fundament. Die Pläne Humboldts, die Erde möglichst global physikalisch zu erforschen, und die Pläne von Gauß, die erdmagnetischen Forschungen zentral zu koordinieren, gipfelten 1849 in der Gründung des Physikalischen Hauptobservatoriums in St. Petersburg, das zu jener Zeit eine absolut neuartige Institution darstellte – es war der Erforschung der neuen Disziplin Geophysik gewidmet. An der Spitze dieser Institution stand der russische Physiker Adolph Theodor Kupffer, Mitarbeiter und Kollege sowohl von Humboldt als auch von Gauß.

Abstract

Russia covers an essential part of the earth’s surface. Hence it played an exceptional role in the scientific investigation of earthmagnetism during the 18th and even more in the 19th century. Through Alexander von Humboldt’s interest in earthmagnetism and his organizational and diplomatic abilities earthmagnetism became an international phenomenon studied at many research institutions. Unlike Humboldt, Carl Friedrich Gauss established a new scientific approach. Humboldt’s aim to globally investigate the physical earth and Gauss’ idea to centralize the measurements led to the foundation of a main physical observatory in St. Petersburg in 1849, which, at its time, was a completely new institution exclusively set up for the new discipline geophysics. The head of this institution became the Russian physicist Adolph Theodor Kupffer, collaborator and colleague as well of Humboldt and of Gauss.

Biographie de l'auteur

Elena Roussanova

Promovierte Wissenschaftshistorikerin. Forschungsinteressen: deutsch-russische Wissenschaftsbeziehungen, wissenschaftliche Briefwechsel, Schwerpunkt 18./19. Jahrhundert. Zeitweise Gastdozentin an der Universität Hamburg, seit 2008 Mitarbeiterin am Projekt „Gauß und Russland“, das von der Fritz Thyssen Stiftung finanziert wird.
Publikationen (Auswahl): Zwei Göttinger Pionierinnen: Sofia Kowalewskaja und Julia Lermontowa (Göttinger Bibliotheksschriften, 2003). Aspekte der deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen in der Chemie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Briefen des Chemikers Friedrich Konrad Beilstein (in: Festschrift für Ingrid Kästner 2004). Konrad Beilstein: Chemiker zweier Nationen (Hamburg 2008). Diverse Beiträge in: Leonhard Euler: Mathematiker - Mechaniker - Physiker, hrsg. von G. Biegel, A. Klein und Th. Sonar (Braunschweig 2008) sowie in den Mitteilungen der Gauß-Gesellschaft.

Comment citer

Roussanova, E. (2011). Russland ist seit jeher das gelobte Land für Magnetismus gewesen: Alexander von Humboldt, Carl Friedrich Gauß und die Erforschung des Erdmagnetismus in Russland . HiN - Alexander Von Humboldt Im Netz. Revue Internationale d’études Humboldtiennes, 12(22), 56–83. https://doi.org/10.18443/155

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