Chinesische Gärten im Kosmos: Die östliche Perspektive in Alexander von Humboldts Konzept des Ganzen der Natur

Autor/innen

  • Qiyu LONG Hunan Normal Universität

DOI:

https://doi.org/10.18443/382

Schlagworte:

Kosmos, das Ganze der Natur, Chinesische Gärten, Physiognomik der Gewächse

Abstract

Zusammenfassung

Alexander von Humboldts Kosmos integriert das naturwissenschaftliche Wissen des 19. Jahrhunderts und veranschaulicht durch umfassende Forschung sein Verständnis des Ganzen der Natur. In seinem Werk untersucht er die Naturbeschreibung verschiedener Völker und lobt insbesondere die Vielfalt und Reichhaltigkeit der asiatischen Naturdarstellungen. Als Beispiele nennt er Qianlongs „Shengjing Fu“ und die kaiserliche Sommerresidenz in Chengde, die er als einzigartige Formen der Verschmelzung von Natur und Kultur betrachtet. Diese königlichen Gärten symbolisieren nicht nur die Liebe des Kaisers zur Natur, sondern auch die Einheit von menschlicher Kunstfertigkeit und ursprünglicher Natur. Sie sind zugleich Miniaturlandschaften und Symbole für die harmonische Koexistenz von Menschen und Natur. Humboldt nutzt das Beispiel Chinas, um seine Theorie der natürlichen Ganzheit zu untermauern, bereichert die Physiognomik der Gewächse und bietet der Welt eine neue Perspektive auf das Verhältnis von Natur und Kultur.

摘要

亚历山大·冯·洪堡的《宇宙》将19世纪的自然科学知识融会贯通,通过综合性研究阐明了他对自然整体性的理解。他在书中探讨了不同民族的自然表达方式,他特别赞美亚洲对自然表达方式的丰富性与多样性,其中他以乾隆的《盛京赋》以及承德避暑山庄为例,认为这座皇家园林是自然与文化融合的独特形式,不仅彰显了帝王对自然的热爱,也体现了人工技艺和自然原初的统一,既是自然景观的微缩版,又是人类与自然和谐共生的象征。洪堡以中国为例,支持他的自然整体性学说,丰富了其自然面相学的多样性,并为全球提供了新的自然与文化关系的理解视角。

Abstract

In his work, Alexander von Humboldt explores the natural expressions of different cultures, particularly praising the richness and diversity of Asian approaches. He highlights examples such as Qianlong’s Shengjing Fu and the Chengde Mountain Resort, viewing this royal garden as a unique fusion of nature and culture. It not only reflects the emperor's love for nature but also embodies the unity of human craftsmanship and pristine nature, serving as a microcosm of natural landscapes and a symbol of harmonious coexistence between humanity and the natural world. By examining China, Humboldt supports his concept of natural unity, enriching his physiognomy of nature, and offering new perspectives on the relationship between nature and culture on a global scale.

 

 

Autor/innen-Biografie

Qiyu LONG, Hunan Normal Universität

Long Qiyu ist Doktorandin im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft und Interkulturelle Studien an der Hunan Normal Universität unter der Leitung von Professor Ottmar Ette. Als Mitglied des Interdisziplinären Humboldt-Forschungszentrums der Hunan Normal University beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit Alexander von Humboldt und China, insbesondere mit dessen Ansichten zum Ganzen der Natur im interkulturellen Kontext. Zu ihren jüngsten Forschungsbeiträgen zählen „Naturstudium und Naturgenuss in Humboldts Kosmos“ und „Humboldts Ansichten zur Leibeigenschaft während seiner Russisch-Sibirischen Forschungsreise 1829“.

Ihren Masterabschluss in Germanistik erwarb sie 2023 an der Sichuan International Studies University unter der Betreuung von Professorin Feng Yalin mit einer Arbeit zum Thema „Das Spannungsverhältnis zwischen Faktualität und Fiktionalität bei Günter Grass - Am Beispiel von ‚Die Blechtrommel‘ und ‚Die Box‘“. Während des Masterstudiums wurde sie zwei Jahre in Folge )2021-2022) durch das Graduiertenförderungsprogramm der Sichuan International Studies University gefördert und hielt mehrere Vorträge bei akademischen Konferenzen.

Thumbnail Long

Downloads

Veröffentlicht

2025-07-23

Zitationsvorschlag

LONG, Q. (2025). Chinesische Gärten im Kosmos: Die östliche Perspektive in Alexander von Humboldts Konzept des Ganzen der Natur. HiN - Alexander Von Humboldt Im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien, 26(50), 147–160. https://doi.org/10.18443/382

Ausgabe

Rubrik

Beiträge