header image

Ingrid Männl

„… durch die Bereisung der dargestellten Gegenden der Wissenschaft und ihrer Nation ein so schönes Denkmal gesetzt …“.
Zu Friedrich Georg Weitschs Gemälde, das Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland vor dem Chimborazo zeigt

Zusammenfassung

Der Hofmaler Friedrich Georg Weitsch begann 1806 ein Gemälde, das Humboldt vor dem Chimborazo zeigt. Eine Akte im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz liefert neue Erkenntnisse dazu. Weitsch fertigte das Gemälde, das die Preußische Akademie der Wissenschaften in Auftrag gegeben hatte und das dann der preußische König für sich bestellte, nach Humboldts Anleitung an. Vermutlich eigenmächtig fügte er eine Aufschrift auf den Expeditionskisten hinzu, um Humboldts Amerikareise als preußische Expedition zu deklarieren und dem König als Landesherrn zu ermöglichen, an dem großen Ruhm der naturwissenschaftlichen Unternehmung Anteil zu nehmen. Der Untertitel des Gemäldes lautet nicht wie bisher angenommen „Preußische Expedition von Alexander von Humboldt“, sondern „Beschrieben von Alexander von Humboldt“.

Abstract

In 1806, the court painter Friedrich Georg Weitsch began a painting showing Humboldt in front of the Chimborazo. A file in the Secret State Archives Prussian Cultural Heritage Foundation provides new insights to this. Weitsch produced the painting, which was commissioned by the Prussian Academy of Sciences and then ordered by the King of Prussia, according to Humboldt’s instructions. Presumably, on his own authority, he added an inscription on the expedition crates to declare Humboldt’s journey to America as a Prussian expedition and to enable the king, as sovereign, to share in the great fame of the scientific enterprise. The subtitle of the painting is not “Prussian Expedition of Alexander von Humboldt” as previously assumed, but “Described by Alexander von Humboldt”.

Résumé

En 1806, le Peintre de la Cour Friedrich Georg Weitsch a commencé un tableau que montre Humboldt devant le volcan Chimborazo. Un dossier des Archives Secrètes d’Etat de l’Héritage Culturel de Prusse en fournit des nouvelles. D’après les instructions d’Humboldt Weitsch a completé cet ouvrage originairement commandé par l’Académie Prussienne des Sciences au profit du Roi de Prusse. Il est à supposer qu’il ait ajouté de son propre chef une inscription sur les coffres d’expédition de sorte à faire passer le voyage d’Humboldt en Amérique pour une expédition prussienne afin d’ouvrir au Roi comme souverain la possibilité de prendre part à la gloire de l’entreprise des sciences physiques et naturelles. Le sous-titre « Expedition prussienne d’Alexander von Humboldt » est désormais à corriger en « Décrite par Alexander von Humboldt ».

Der 250. Geburtstag Alexander von Humboldts gab im Jahr 2019 nicht nur zu einer Vielzahl von wissenschaftlichen Veranstaltungen, sondern auch zu zahlreichen Artikeln in Zeitungen und diversen Magazinen Anlass. Bei letzteren griff man zur Illustration immer wieder auf die bekannten bildlichen Darstellungen Humboldts zurück, dabei häufig auf das Gemälde von Friedrich Georg Weitsch, das Humboldt auf der Amerikareise mit seinem Gefährten Aimé Bonpland vor dem Chimborazo zeigt.1 Das Gemälde befindet sich heute im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und ist zurzeit im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg ausgestellt.2 In seiner 2003 erschienenen Dissertation über den Maler Friedrich Georg Weitsch fasste Reimar Lacher alles über das Gemälde bisher Bekannte zusammen und gelangte zu folgender Interpretation:

Nach der Niederlage Preußens gegen Frankreich am 14. Oktober 1806 gewann das wenige Wochen zuvor begonnene Gemälde noch an Wert. Gemeinsam mit seinem Gegenstück, einer Darstellung der russischen Weltumsegler unter Krusenstern auf Kamtschatka, das der König nach der Beendigung des ersten in Auftrag gab, konnte es darlegen, daß die Erde zwar von der Grande Armée militärisch, dafür aber von einem Preußen und den mit Preußen paktierenden Russen mit den Mitteln der Naturwissenschaft erobert wurde, daß die beiden Staaten sich Frankreich gegenüber geistig behaupteten.3

Zu der Deutung, dass der König das Gemälde mit bewusst politischer Intention in Auftrag gegeben habe, mag Lacher vielleicht durch die bisherige Lesart des Titels gelangt sein. Er war nämlich davon ausgegangen, dass der unten auf dem Gemälde stehende Titel folgendermaßen laute: „Der Chimborazzo in S[üd]Amerika/P[reußi]sch[e Expedition] von Alexander v. Humboldt“4. Eine von der Forschung bislang unberücksichtigt gebliebene Akte des preußischen Innenministeriums liefert nunmehr neue Erkenntnisse zu dem Gemälde, die zu einer Überprüfung von Lachers Interpretation anregen.5

Wie aus der Akte hervorgeht, wurde Friedrich Georg Weitsch im Mai 1809 in seiner Eigenschaft als Hofmaler und Rektor der Akademie der Künste zu einem Gemälde, das Professor Lütke6 auf Befehl des Königs für die verwitwete Kaiserin von Russland anfertigen sollte, von dem Oberpräsidenten Sack7 um Rat gefragt.8 Weitsch nutzte die Gelegenheit der Beratung, um Sack einen an den König gerichteten Antrag in einer eigenen Angelegenheit zu übergeben. Das bestellte Gemälde mit dem Chimborazo sei schon längst fertig, hieß es darin und dann weiter, dass er, nämlich Weitsch, jetzt durch Dr. Horner9, der mit Krusenstern die Welt umsegelte, „einen eben so interessanten Gegenstand in einer Zeichnung erhalten hätte, der zu einem pendant des Chimborazzo sich völlig eignete. Es ist der Peter und Pauls Hafen in Kamschatka, also die äußerste Nord- zur Süd-Gegend. … Es könnte ein eben so interessantes Tableau werden, und vielleicht würden S[eine] Maj[estät] der König es als ein Geschenk für den Kaiser von Rußland bestimmen“10. Aus dem unter französischer Besatzung stehenden Berlin leitete der Oberpräsident Sack Weitschs Antrag auf Anfertigung eines Gemäldes von dem Peter- und Paulshafen in Kamtschatka nach Königsberg weiter. Dort hielten sich der König und der preußische Hof, die vor Napoleon im Herbst 1806 zunächst bis nach Tilsit geflohen waren, seit Anfang 1808 auf. Aus Königsberg antwortete der Innenminister Graf Dohna11, dass der König, ehe er sich zu dem gewünschten Auftrag für das Gemälde entschließen wolle, zuvor die Einsendung einer Skizze wünsche.12 Daraufhin führte Weitsch ein kleines Gemälde, ungefähr 3 ½ Fuß breit und 2 ½ Fuß hoch, vom Peter- und Paulshafen in Kamtschatka aus und zum Vergleich eine Kopie des bereits fertiggestellten großen Gemäldes vom Chimborazo in gleicher Größe. Um die beiden Motive noch deutlicher gegenüberzustellen, fertigte er zudem von beiden Gemälden ausführliche Beschreibungen an. Davon lautet die erste folgendermaßen (Abb. 1 und 2):

Erstes Gemälde, stelt den Chimborazzo dar

Dieser Berg, der bis jezt in der Welt als der höchste bekannt ist, liegt

in dem Königreiche Quito in Südamerica und hat von der Meeres

Fläche an = 23000 Fuß höhe, nach der Ausmeßung des Herrn Alex[ander]

v[on] Humbold; da das Königreich Quito schon 3000 Fuß über die Mee-

res Fläche erhoben ist, so erscheint er auf dieser Fläche, aus welchen

das Gemälde anzusehen ist, = 19000 f[ranzösische] Fuß hoch. Die große Fläche der

Nordseite, an welcher der Berg liegt, so sich hier auf dem Gemälde

zeigt, hat 8 Meilen deutscher Meßung im Durchmesser und ist rund-

um mit Bergen umgeben, das Erdreich deßelben besteht aus Bim-

stein und Sand. Man hat an 30 Klafter tief nach Waßer zu einem

 

294_Abb.1.tif

 

294_Abb.2.tif

Abb. 1 und 2: Friedrich Georg Weitsch, Beschreibung des Gemäldes „Der Chimborazo in Südamerika“, 1809, GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. (© GStA PK/Bildstelle).

 

Brunnen gegraben und ist noch immer auf den nehmlichen Stoff ge-

stossen, so daß man es aufgegeben hat. – Hier in dem Bilde be-

findet man sich in der Mitte dieses Keßelartigen Terrain, also

noch an 4 Meilen von dem Fuße des Berges entfernt. Die Tradi-

tion sagt, daß Zwölf Jahre ein Fulcan beständig getobt, die ganze

Gegend in Nacht verhült und diese Tiefe zwischen den Gebirgen

mit Sand und Bimstein ausgefüllt habe.

Der andere Berg, der augenscheinlich auch ein ausgebranter

Vulcan ist, heißt Cajuarazzo, liegt dem Auge etwas näher und hängt

mit den Chimborazzo zusammen. – Man sieht auf beyden Ge-

bürgen sehr deutlich die Abtheilungen der drey Regionen. Die un-

tere Abtheilung macht die Region der Vegitation, die mittlere be-

steht aus groben Sand und hin und wieder Schneelagen, die von der

Sonnen Wärme nicht aufgelöst. Die Obere aber ist bloß Schnee,

weil in dieser Region die Sonne nicht würcken kan, daher entstehen

die reinen Abschnitte in einer so großen Maße, als dieses Gebürge

ist. – In der Mittlern Region giebt es nur sehr wenig Blumen oder

Gewächße, nur solche, die unter dem Schnee ausdauern und einen

großen Grad Kälte ertragen können. Es ist die Nord-Seite des

Berges, die Ansicht ist nach Süd-West bey Sonnen-Untergang. Dann

aber folgen nach der untern die Kaxuße und andere Nadel

höltzer. In den Magern Boden von Sand und Bimstein findet

sich ein Baum hin und wieder, der oft die Höhe von 30 Fuß hat,

der sich Schinus Molle nennt, ein Gewächs, das in der Bildung Aehnlich-

keit hat von der Tränen Weide, nur mit sehr feinen Blättern.

Dann der 4. geripte Cactus oder Schwerdt-Cactus genannt, der hier

8 bis 10 Fuß hoch steht, der Feigen-Cactus, der nicht über 2½ Fuß hoch

wird, auch findet sich wohl hie und da eine Art Sallwey und noch ein

Gewächß mit geflügelten Kopf, la Dodonna viscosa13 kap-

selartig. Dieses sind die einzigen Gewächse dieses trocknen

Bodens, man findet nicht einen Graßhalmen sonst, dennoch

weiden die wilden Lamas hier, die sehr zahm sind und sich den Men-

schen sehr nähern und oft nachlaufen, vielleicht aus Neugierde;

in diesen Thale ist auch kein Bach zu finden, wahrscheinlich weil es

Nördlich liegt, nur nach Regen Güssen sammlen sich hie und da

Pfühle. Diese Gegend wird sehr oft durch herabgesenckte

Wolcken durch Regen heimgesucht. In dieser Gegend sieht

man häuffig den großen Geyer Condur, so Herr p[erge] v[on] Hum-

boldt beschrieben hat, welchen er unten so hoch wie der Chim-

borozzo hat fliegen gesehen und, als er auf den Berg selbst

war, eben wieder in solcher Höhe erblickt hat. Er liegt im

Vordergrunde dieses Gemäldes, neben ihm steht H[err] A[exander] v[on] H[umboldt],

welcher einen Sechxtanten aus der Chatoulle nimmt, um die

Berghöhen zu messen. Ein Peruaner, sein Geleits-Mann in

seiner Tracht, hält ihm das Kästgen dar, neben demselben

steht der gewöhnliche Südamericansche Hund, der unsern

Schäfer-Hunden ganz gleich ist.

M[onsieur]r Bonpland, H[errn] v[on] H[umboldts] Reise Gefährte, sitzt unter einen

Schinus molle Baum und legt gesammelte Pflanzen in sein

Herbarium unter den Schatten eines aus Cactus und der Sprei-

decke des Maulthiers aufgerichteten Zeltes, unter welchen der eine

Coffer (nach Spanischer Sitte ein Kasten mit eben so hohen Deckel,

der überfaßt und mit Kalbfell überzogen) steht, daran steht

geschrieben expedition Prussiano Historiae naturalis. An

den Baum hängt der portative barometer, auf der andern Seite

kochen sich Eingebohrne Kartoflen, so sie in einer halben Kür-

bis Schale, die roth mit schwarzen Streifen gemahlt und laquirt,

mit sich führen, auch der Topf am Feuer ist nach ihren Gebrauch; ein

Mann hat einen Strohhut und Strohmantel um, die sie häufig bey

Regenwetter und auf Reisen tragen. Das Maulthier, in Spanischen

Costume geputzt, gehört zu H[errn] v[on] Humboldts Geleite, es ist abgepackt;

die übrigen sind Wanderer.14

Der Oberpräsident Sack unterstützte Weitschs Wunsch, vom König einen Auftrag für ein Gemälde mit dem Peter- und Paulshafen auf Kamtschatka zu erhalten. Bevor er die vom Maler übergebenen Unterlagen, nämlich die Beschreibungen der Gemälde mit zwei kleinen Umrissen (Abb. 3 und 4) sowie ein Schreiben mit der Bitte um einen Vorschuss in Höhe von 600 Reichstalern, nach Königsberg weiterleitete, nahm er die Gemälde selbst in Augenschein und erstellte dazu ein Promemoria. Aus diesem geht hervor, dass Weitsch das Gemälde vom Chimborazo – entgegen der bisherigen Meinung in der Forschung – nicht von Anfang an als Auftragswerk für den König begonnen hatte. Vielmehr beabsichtigte er, es zunächst für die Akademie der Wissenschaften zu fertigen, und erst später, im Frühjahr 1806, bestellte es der König dann für sich selbst.15

Alexander von Humboldt war bereits während seiner Amerikareise am 4. August 1800 zum außerordentlichen Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt worden.16 Vier Tage nach seiner Rückkehr nach Berlin, am 21. November 1805, hielt er seine Antrittsrede an der Akademie17 und am 30. Januar 1806 trug er dort in seiner ersten Vorlesung Ideen zu einer Physiognomik der Gewächse vor.18 Bereits im Juli 1805, als er seinen Bruder Wilhelm in Rom besuchte, hatte er die deutsche Vorrede zu der Veröffentlichung „Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemälde der Tropenländer“ geschrieben, die 1807 mit einer Kupfertafel in Deutschland und Frankreich erschien. Humboldt wollte in diesem Werk, seinen eigenen Worten zufolge, die Hauptresultate der von ihm beobachteten Erscheinungen in ein allgemeines Bild zusammenfassen. Er habe seit frühester Kindheit Ideen zu einem solchen Werk gesammelt, verdanke die Materialien zu seiner Arbeit aber vor allem seiner Reise nach den Tropenländern und habe „am Fuße des Chimborazo … den größern Theil dieser Blätter niedergeschrieben“19. Welch treffenderes Motiv als den Chimborazo hätte es also geben können, um die wissenschaftlichen Ergebnisse von Humboldts Expedition von einem Maler künstlerisch darstellen zu lassen?

294_Abb.3.tif

Abb. 3: Friedrich Georg Weitsch, Der Chimborazo in Südamerika, 1809, Skizze, 26,5 × 34 cm, GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. (© GStA PK/Bildstelle).

 

Humboldt selbst hatte in seiner ersten Vorlesung an der Akademie der Wissenschaften auf die Funktion hingewiesen, die der Landschaftsmalerei neben dem Reisebericht und der Naturdichtung zur Vermittlung von Wissen aus entfernten Gegenden an das heimische Publikum zukommt. Er sagte: „Diesen und so manchen andern Naturgenuß entbehren die nordischen Völker … und viele Pflanzenformen, von diesen gerade die schönsten, … bleiben ihnen ewig unbekannt. …. Aber in der Ausbildung unserer Sprache, in der glühenden Phantasie des Dichters, in der darstellenden Kunst der Maler, ist eine reiche Quelle des Ersatzes geöfnet.“20

Es ist davon auszugehen, dass Humboldt mit Weitsch bereits bekannt war, bevor dieser seine Arbeit an dem Gemälde vom Chimborazo begann. Um 1801 zählt Humboldt in seinem amerikanischen Reisetagebuch neben Goethe auch die Malerfamilie Weitsch zur „ästhetischeren Menschenklasse“, bei der sich Kunstsinn und Naturauffassung in idealer Weise ergänzten.21 Nach der Reise gab Humboldt bei Friedrich Georg Weitsch selbst ein Porträt in Auftrag, das ihn sitzend mit einer tropischen Pflanze in der Hand und dem Herbarium auf dem Knie vor dem Hintergrund einer Landschaft am Orinoko darstellt.22 Außerdem war Weitsch damit beschäftigt, für Humboldts amerikanisches Reisewerk wissenschaftliche Tierdarstellungen anzufertigen.23

294_Abb.4.tif

Abb. 4: Friedrich Georg Weitsch, Der Peter- und Paulshafen in der Awatscha-Bay in Kamtschatka, 1809, Skizze, 26 × 33,5 cm, GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. (© GStA PK/Bildstelle).

 

Wie in der Forschung hinlänglich bekannt ist, entstand Weitschs Gemälde vom Chimborazo unter Humboldts Anleitung. Der Naturforscher stellte dem Maler Zeichnungen vom Chimborazo und vom Carguairazo, die Wilhelm Friedrich Gmelin in Rom und Jean Thomas Thibaut in Paris auf der Grundlage seiner eigenen Skizzen gefertigt hatten, zur Verfügung.24 Zudem bat er seinen Gefährten Aimé Bonpland, ihm aus Paris eine Zeichnung für sein Porträt auf dem Gemälde zu schicken.25 Schließlich dürften auch die zahlreichen Details, die sich sowohl in Weitschs Gemäldebeschreibung als auch im Promemoria des Oberpräsidenten Sack zu den Berghöhen, der Beschaffenheit und dem Bewuchs in den einzelnen Vegetationszonen sowie der Kleidung und den Gebräuchen der einheimischen Bevölkerung finden, auf Angaben von Humboldt zurückzuführen sein.26 Es fällt jedoch auf, dass sich die Gemäldebeschreibung in einem wesentlichen Punkt von dem Promemoria unterscheidet, nämlich durch den zusätzlichen Hinweis auf die auf den Gepäckkisten stehende Aufschrift: „expedition Prussiano Historiae naturalis“. Damit wollte der Maler Humboldts Forschungsreise durch Amerika ausdrücklich als eine preußische Expedition zur Naturgeschichte kennzeichnen.

Humboldt hat sowohl während seines Aufenthalts in Südamerika27 als auch unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Frankreich28 explizit darauf hingewiesen, dass er seine wissenschaftlichen Unternehmungen in den spanischen Kolonien der Genehmigung der spanischen Krone verdanke. Auch in der 1805 verfassten Vorrede zu seiner Veröffentlichung „Ideen zu einer Geographie der Pflanzen“ kommt er darauf noch einmal zu sprechen: „Ich kann die ersten Resultate meiner Reise nach den Tropenländern nicht bekannt machen, ohne diese Gelegenheit zu benutzen, der spanischen Regierung, welche fünf Jahre lang mein Unternehmen eines so besondern Schutzes gewürdigt hat, den Tribut meines tiefen und ehrerbietigen Dankes darzubringen.“29

Betrachtet man nun Weitschs Gemälde vom Chimborazo aus der Nähe, so erkennt man, dass sich die Aufschrift auf den Expeditionskisten nicht organisch in die Gesamtkomposition einfügt. Sie ist nicht komplett zu lesen, sondern wird teilweise durch einen vor den Kisten emporragenden Kaktus verdeckt.30 In der oberen Zeile steht lediglich „Expe … Prussiana“ und in der unteren „Hist … Natur“. Bei der Buchstabenfolge „Expe“ überlappt die Schleife des zweiten „e“ sogar den Stamm des Kaktus. All dies deutet darauf hin, dass die Aufschrift auf den Expeditionskisten in der ursprünglichen Konzeption nicht vorgesehen war, sondern eine spätere Zutat des Malers darstellt. Es ist zu vermuten, dass sie erst am Ende des Schaffensprozesses zu einem Zeitpunkt, zu dem sich Humboldt schon nicht mehr in Berlin befand, angebracht wurde. Er hatte die Stadt in der Nacht zum 14. November 1807 bereits wieder verlassen, um eine diplomatische Mission des Prinzen Wilhelm, des Bruders König Friedrich Wilhelms III., in Paris vorzubereiten.

Offensichtlich wollte Weitsch seinem königlichen Auftraggeber das Gemälde vom Chimborazo durch die auf den Expeditionskisten nachträglich angebrachte Aufschrift und den ausdrücklichen Hinweis, den er in seiner Beschreibung darauf gab, besonders schmackhaft machen. Indem er Humboldts Amerikareise als preußische Expedition deklarierte, ermöglichte er es dem preußischen König, an dem großen Ruhm, den die naturwissenschaftliche Unternehmung erbracht hatte, als Landesherr Anteil zu nehmen. Dieselbe Absicht hatte der König ja auch selbst verfolgt. In dem Schreiben vom 25. September 1804, das er an Humboldt in Paris unmittelbar nach dessen Rückkehr aus Amerika richtete, sprach er von dem großen Verlangen, „die Bekanntschaft eines Mannes zu machen, der aus Liebe zu den Wissenschaften, … Jahrelang den größten Mühseligkeiten und Gefahren in unbekannten Gegenden sich aussetzte, und dadurch seinem Vaterlande einen neuen Ruhm erwarb“.31 Auch von dem Oberpräsidenten Sack wird dieser Aspekt berührt. In dem Begleitscheiben vom 2. September 1809, das er mit Weitschs Unterlagen und seinem Promemoria nach Königsberg weiterleitete, heißt es nämlich von den Gemälden zum Chimborazo und zum Peter- und Paulshafen in Kamtschatka: „Beyde Gegenstände des künstlerischen Fleisses verdienen aber um so eher in S[eine]r Majestät Besitz zu seyn, als deutsche Gelehrte, zum Theil Unterthanen des Königs, durch die Bereisung der dargestellten Gegenden der Wissenschaft und ihrer Nation ein so schönes Denkmal gesetzt und den Beyfall der Welt sich erworben haben.“32

Erst Anfang Oktober 1809, als die beiden kleinen mit separater Post nachgesandten Gemälde vom Chimborazo und vom Peter- und Paulshafen in Kamtschatka in Königsberg eingetroffen waren, trug Graf Dohna, der Innenminister, dem König Weitschs Anliegen vor. Daraufhin erteilte Friedrich Wilhelm III. von Preußen seinem Hofmaler den ersehnten Auftrag. Weitsch erhielt sechshundert Reichstaler Kurant, damit er sofort die nötigen Vorbereitungen zur Anfertigung des großen Gemäldes zum Peter- und Paulshafen in Kamtschatka treffen könne. Der König wünschte lediglich, dass das Gemälde „neben hohem künstlerischen Werth den caracteristischen Ausdruck des tiefen Nordens und die möglichst vollkommenste Wahrheit und Treue in allen Details erhalten möge.“33

Bereits ein knappes Jahr später hatte Weitsch das Gemälde vollendet. Am 21. August 1810, vor dem Antritt einer Reise nach Braunschweig, die der Teilung von Kunstsachen aus dem Nachlass seines Vaters dienen sollte, fragte Weitsch bei Graf Dohna an, wo er die beiden großen fertiggestellten Landschaftsgemälde aufstellen solle, damit sie der König in Augenschein nehmen könne.34 Friedrich Wilhelm III. und sein Hof waren bereits im Dezember 1809 wieder aus dem Exil nach Berlin zurückgekehrt. Am 29. August wurde Weitsch aufgefordert, sich am nächsten Morgen gegen 8 Uhr sowohl mit den beiden großen als auch den beiden kleinen Gemälden vom Chimborazo und vom Peter- und Paulshafen in Kamtschatka auf dem königlichen Palais einzufinden.35 Der König befahl am 19. September, dass die beiden großen Gemälde von dort abgeholt werden und auf die Ausstellung der Akademie der Künste, die vier Tage später eröffnet werden sollte, gebracht werden.36 Da der Maler selbst noch immer abwesend war, führte den Befehl schließlich der auf der Akademie wohnende Professor Eckert37 aus, der für die Entgegennahme der auszustellenden Kunstwerke und ihrer Beschreibungen zuständig war.38

In dem Ausstellungskatalog, von dem bereits am 19. September ein Exemplar dem König überreicht worden war,39 werden die Gemälde unter Nr. 18 „Eine große Landschaft mit dem Chimborazzo in Südamerika“ und Nr. 19 „Das Gegenstück, eine andre Landschaft, der Peter- und Paulshafen in der Awatscha-Bay in Kamtschatka“ aufgeführt.40 Zu dem Gemälde vom Chimborazo enthält der Katalog eine drei Spalten umfassende Beschreibung.41 Halina Nelken bemerkt dazu in ihrer Studie zur Ikonographie Alexander von Humboldts treffend, dass eine lange und genaue Beschreibung des Bildes im 19. Jahrhundert zwar üblich war, sich „dieser Kommentar … aber durch seinen Inhalt, der die Beschreibung auf strikt wissenschaftliche Fakten beschränkt“42 von anderen Katalogtexten unterscheidet. Vergleicht man die Beschreibung im Ausstellungskatalog mit der Beschreibung, die der Maler von dem Gemälde 1809 für den König gegeben hatte, so fallen nicht nur die wissenschaftliche Form der Darstellung, sondern vor allem die zusätzlichen Angaben zu Humboldts Forschertätigkeit ins Auge. Im Katalogtext heißt es nämlich:

„In der Mitte dieses Schneegipfels, zur linken, wo ein Absatz sich zeigt, ist der Ort, bis zu welchem Herr Alexander von Humboldt gedrungen war; aber durch eine etwa 200 Fuß breite Tiefe am weitern Vordringen verhindert ward. Er war bis dahin 15000 Fuß von dem Fuße des Berges und 18000 Fuß hoch über der Meeresfläche empor gestiegen.“43 „Der auf dem Bilde angenommene Standpunkt ist vier deutsche Meilen vom Fuße des Berges entfernt; von hier aus maß Hr. v. Humboldt die Höhe des Berges.“44 Diese präzisen Angaben können eigentlich nur von Alexander von Humboldt selbst stammen. Es ist daher zu vermuten, dass Professor Levezow45, der die Redaktion des Ausstellungskatalogs besorgte, nicht die Gemäldebeschreibung des Malers, sondern eine Beschreibung Humboldts als Vorlage diente.46 Dafür spricht auch, dass in dem Katalogtext ein Hinweis auf die vermutlich vom Maler eigenmächtig hinzugefügte Aufschrift auf den Gepäckkisten, die Humboldts wissenschaftliche Unternehmung in Südamerika als eine preußische Expedition kennzeichnen sollte und die er in seiner Gemäldebeschreibung besonders hervorhob, bezeichnenderweise fehlt.

In den Rezensionen, die über die Kunstausstellung erschienen sind, ist von Weitschs beiden Werken lediglich als Landschaftsgemälden die Rede. Wiederholt wird auch darauf hingewiesen, dass die „Bilder nach Beschreibung und Umrissen“47 entstanden sind. In der Zeitung für die elegante Welt vom 15. Oktober 1810 heißt es sogar: „Sodann interessiert vorzüglich eine von Weitsch gemalte große Landschaft mit dem Chimborazzo in Südamerika, nach den Angaben des Herrn von Humboldt verfertigt.“48 Damit stimmt auch der Titel überein, der unten in der Mitte des Gemäldes angebracht ist: „Der Chimborazzo in Südamerika/Beschr[ieben] von Alexander v. Humboldt“.49

Im Lichte dieser neuen Erkenntnisse sind die von Lacher getroffenen Aussagen, „der König wird zur Vergabe der Aufträge [für die beiden Gemälde vom Chimborazo und vom Peter- und Paulshafen in der Kamtschatka] zuallererst durch die vaterländischen Implikationen dieser Bilder veranlaßt worden sein“50 und das Werk vom Chimborazo zeige sich „als Landschafts- und Historiengemälde zugleich“51, wohl nicht mehr zutreffend.

Literatur

Berliner Abendblätter (1810): Hg. von Heinrich von Kleist. Nr. 38 (13. November). Berlin: Hitzig.

Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen (1804). Nr. 104 (30. August). Berlin: Haude und Spener.

Börsch-Supan, Helmut (1965): Die Anfänge der Berliner akademischen Kunstausstellungen. Ein Beitrag zur Geschichte der preußischen Kunstpflege. In: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins. XIV, S. 225–242. Berlin: Arani-Verlag.

Börsch-Supan, Helmut (1971): Die Kataloge der Berliner Akademie-Ausstellungen 1786–1850. Bearb. von Helmut Börsch-Supan. 1 (1786–1850). Berlin: Hessling.

Humboldt, Alexander von (1806): Ansichten der Natur mit wissenschaftlichen Erläuterungen. Ideen zu einer Physiognomik der Gewächse. Vorgelesen in der öffentlichen Sitzung der Königl. Preuß. Academie der Wissenschaften am 30. Januar 1806. Tübingen: Cotta.

Humboldt, Alexander von (1807): Ideen zu einer Geographie der Pflanzen. Nebst einem Gemälde der Tropenländer. Tübingen: Cotta, Paris: Schoell.

Humboldt, Alexander von (1999): Das Gute und Große wollen. Alexander von Humboldts amerikanische Briefe. Hg. von Ulrike Moheit. Berlin: Rohrwall.

Kaiserlich und Kurpfalzbairisch privilegirte Allgemeine Zeitung (1804). Nr. 240 (27. August). Ulm: Cotta, S. 959.

Lacher, Reimar F. (2003): Friedrich Georg Weitsch (Braunschweig 1758–1828 Berlin). Maler, Kenner, Akademiker. Berlin: Mann.

Nelken, Halina (1980): Alexander von Humboldt. Bildnisse und Künstler. Eine dokumentierte Ikonographie. Berlin: Reimer.

Päßler, Ulrich (2019): Weimar in den Tropen. Alexander von Humboldts Geographie der Pflanzen. In: Abenteuer der Vernunft. Goethe und die Naturwissenschaften um 1800. Hg. von Kristin Knebel, Gisela Maul und Thomas Schmuck. Dresden: Sandtstein, S. 236–241.

Pieper, Herbert (2009): „Ungeheure Tiefe des Denkens, unerreichbarer Scharfblick und die seltenste Schnelligkeit der Kombination“. Zur Wahl Alexander von Humboldts in die Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres zu Berlin (Berliner Manuskripte zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, H. 17). 4. Aufl. Berlin: Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle.

Schwarz, Ingo (2015): „Uebrigens verbleibe ich mit besonderer Werthschätzung Euer gnädiger König“. Zum Briefwechsel Alexander von Humboldts mit Friedrich Wilhelm III. im September 1804. In: HiN – Humboldt im Netz. Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien (Potsdam – Berlin) XVI, 30, S. 7–12. Online verfügbar unter http://www.uni-potsdam.de/romanistik/hin/hin30/schwarz.htm.

Werner, Petra (2013): Naturwahrheit und ästhetische Umsetzung. Alexander von Humboldt im Briefwechsel mit bildenden Künstlern. Berlin: Akademie-Verlag.

Zeitung für die elegante Welt 2 (1810). Nr. 206 (15. Oktober), Sp. 1640. Leipzig: Voß.

1 Als Beispiel sei hier nur genannt: Der Spiegel. Nr. 37/7. 9. 2019, S. 110–113. Abbildung des Gemäldes auf S. 112.

2 Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (abgekürzt SPSG), Inv.nr. GK I 4145.

3 Lacher (2003), S. 151.

4 Ebd., S. 304.

5 Es handelt sich um die im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (abgekürzt GStA PK) aufbewahrte Akte I. HA Rep. 77 Ministerium des Inneren, Tit. 95, Nr. 3. Meine Kollegin Saskia Simons machte mich im Juli 2019, als ich zum 250. Geburtstag Alexander von Humboldts Lesungen aus seinen im Geheimen Staatsarchiv PK aufbewahrten Briefen vorbereitete, auf die Akte, die sie im Rahmen einer Verzeichnungsarbeit durchgesehen hatte, und die beiden darin enthaltenen Skizzen aufmerksam. Für diese Mitteilung danke ich Frau Simons herzlich.

6 Peter Ludwig Lütke (1759–1831) war Professor für Landschaftsmalerei an der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

7 Johann August Sack (1764–1831) war nach der Flucht König Friedrich Wilhelms III. vor Napoleon im Herbst 1806 Zivilgouverneur in Berlin und wurde Anfang Dezember 1808 zum Oberpräsidenten für die Kurmark, die Neumark und Pommern ernannt.

8 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Die Akte ist nicht foliiert, so dass im Folgenden die einzelnen Schreiben genannt werden. Hier: Oberpräsident Sack an den Innenminister Graf Dohna, Berlin, 25. Mai 1809.

9 Johann Kaspar Horner (1774–1834) war ein Schweizer Astronom, der von 1803 bis 1808 an der Weltumseglung des Kapitäns Adam Johann von Krusenstern teilnahm.

10 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Abschrift von Weitschs Antrag als Anlage zur Nachschrift des Schreibens des Oberpräsidenten Sack an den Innenminister Graf Dohna, Berlin, 24. Mai 1809.

11 Friedrich Ferdinand Alexander, Burggraf und Graf zu Dohna-Schlobitten, (1771–1831) war von 1808 bis 1810 preußischer Innenminister. Er hatte sich mit Alexander von Humboldt angefreundet, während er die Büsch’sche Handelsschule in Hamburg besuchte.

12 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Konzept für das Schreiben des Innenministers Graf Dohna an den Oberpräsidenten Sack, Königsberg, 31. Mai 1809.

13 Gemeint ist die Pflanze Dodonea viscosa.

14 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Abschrift von Weitschs Gemäldebeschreibung als Anlage zum Schreiben des Oberpräsidenten Sack an den Innenminister Graf Dohna, Berlin, 2. September 1809. Mit Ausnahme des Satzanfangs, der immer großgeschrieben wurde, folgt die Groß- und Kleinschreibung in der Transkription der Vorlage.

15 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Promemoria als Anlage zum Schreiben des Oberpräsidenten Sack an den Innenminister Graf Dohna, Berlin, 2. September 1809.

16 Pieper (2009), S. 32, 36.

17 Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (abgeküzt ABBAW), Preußische Akademie der Wissenschaften (abgekürzt PAW) (1700–1811), I-IV-34, Bl. 117r.

18 ABBAW, PAW (1700–1811), I-IV-35, Bl. 3v. Humboldt (1806).

19 Humboldt (1807), S. iii.

20 Humboldt (1806), S. 28–29.

21 Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung, Nachlass Alexander von Humboldt (Tagebücher), II und VI (1798–1805), Bl. 210v. Zitiert von Päßler (2019), S. 238.

22 Nelken (1980), S. 68 f. Lacher (2003), S. 83 f., 95, 251.

23 Lacher (2003), S. 157, 319 f. Werner (2013), S. 61 f.

24 Lacher (2003), S. 149. Werner (2013), S. 278.

25 Lacher (2003), S. 148. Werner (2013), S. 275.

26 Darauf weist auch der Oberpräsident Sack in seinem Schreiben an den Innenminister Graf Dohna, Berlin, 2. September 1809 in der Akte GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3 besonders hin: „Der Künstler hat sichtlich mit Liebe gearbeitet und alles mit der größten Wahrheit dargestellt, weil die Herren Humbold, Bonpland und … ihn selbst darin geleitet haben.“

27 Schreiben Humboldts an Ludwig Bollmann, Cumaná, 15. Oktober 1799. Zitiert in Humboldt (1999), S. 38.

28 Vgl. den von Humboldt verfassten Artikel, der am 27. August in der Kaiserlich und Kurpfalzbairisch privilegirten Allgemeinen Zeitung (1804) und am 30. August in den Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen (1804) veröffentlicht wurde.

29 Humboldt (1807), S. xi.

30 Für die freundliche Erlaubnis, das Gemälde in Schloss Charlottenburg aus der Nähe in Augenschein nehmen zu dürfen, danke ich der Leiterin der Restaurierungswerkstatt für Gemälde Mechthild Most und für weiterführende Hinweise zu dem Gemälde der zuständigen Sammlungskustodin bei der SPSG Dr. Alexandra Nina Bauer herzlich.

31 Das in den Preußisch-Brandenburgischen Miszellen, Jg. 1804, Bd. 2, Quartal 4, H. 1, S. 358–359 abgedruckte Schreiben wird zitiert von Schwarz (2015), S. 11.

32 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Schreiben des Oberpräsidenten Sack an den Innenminister Graf Dohna, Berlin, 2. September 1809.

33 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Konzept eines Schreibens an Weitsch, Königsberg, 3. Oktober 1809.

34 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Schreiben Weitschs an den Innenminister Graf Dohna, Berlin, 21. August 1810.

35 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Konzept eines Schreibens des Innenministers Graf Dohna an Weitsch, Berlin, 29. August 1810.

36 GStA PK, I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern, Tit. 95, Nr. 3. Schreiben des Geheimen Oberjustizrats Albrecht an den Innenminister Graf Dohna, Berlin, 19. September 1810. Zu den Ausstellungen der Akademie der Künste im Allgemeinen vgl. Börsch-Supan (1965).

37 Heinrich Gottlieb Eckert (1751–1817) war Kunst- und Zeichenlehrer an der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

38 GStA PK, I. HA Rep. 76 alt. Ältere Oberbehörden für Wissenschaft, Kunst, Kirchen- und Schulsachen III, Nr. 227, Bd. 7, Bl. 352r, 359r.

39 GStA PK, I. HA Rep. 89 Geheimes Zivilkabinett, Nr. 20372, Bl. 1r.

40 Börsch-Supan (1971). 1810, Sp. 3 und 6.

41 Ebd., Sp. 3–5.

42 Nelken (1980), S. 70.

43 Börsch-Supan (1971). 1810, Sp. 3 f.

44 Ebd., Sp. 4. Des Weiteren fehlen in der Gemäldebeschreibung des Malers folgende Details: ein Hinweis auf das aus Baumwolle bestehende Kleid der Peruaner, die Bezeichnung der Provinz Quito als wahres Vaterland der Kartoffeln und die Erwähnung eines Topfs von schwarzem gebrannten Ton, den die Indianer zum Kochen verwendeten.

45 Konrad Levezow (1770–1835) war Professor für Altertumskunde und Mythologie an der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

46 Diese Vermutung äußerte auch Werner (2013), S. 278: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass Humboldt auf den Inhalt des ausführlichen Textes Einfluss genommen hatte.“ – Der Akte über Kunstausstellungen 1808–1812 in der Akademie der Künste, Berlin, Archiv der Preußischen Akademie der Künste Nr. 210 ließen sich keine Hinweise auf eine Vorlage für den Katalogtext entnehmen.

47 Berliner Abendblätter (1810). Nr. 38 (13. November), S. 148.

48 Zeitung für die elegante Welt 2 (1810). Nr. 206 (15. Oktober), Sp. 1640.

49 Die Buchstabenfolge „Beschr“ ist bei Lacher, S. 304, verlesen als „Psch“ und demzufolge die Auflösung der Abkürzung in „P[reußi]sch[e Expedition] von Alexander v. Humboldt“ irreführend.

50 Lacher (2003), S. 152.

51 Ebd., S. 150.

Creative Common License

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell 4.0 International .

HiN - Alexander von Humboldt im Netz wird herausgegeben von der Universität Potsdam und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

ISSN 1617-5239 (online)

ISSN 2568-3543 (print)