Tobias Kraft
Der 2013 geglückte Ankauf der Amerikanischen Tagebücher durch ein Konsortium öffentlicher und privater Geldgeber hat es nicht nur ermöglicht, Alexander von Humboldts Reisemanuskripte zum ersten Mal einer breiten interessierten Öffentlichkeit vorzustellen, sondern wirft auch ein besonderer Licht auf die Geschichte ihrer Rezeption und Erforschung. Welche Phasen der Arbeit und Auswertung der Tagebücher lassen sich nachzeichnen? Und an welchem Punkt steht die Humboldt-Forschung in dieser Frage heute?
La compra de los diarios del viaje americano, efectuada en 2013 por un consorcio de donadores públicos y privados, no sólo permitió presentar los manuscritos del viaje de Alejandro de Humboldt por primera vez a un público más grande, sino también arroja nueva luz sobre la historia de su recepción e investigación. El artículo pone énfasis en los siguientes puntos: ¿Cuáles han sido las fases del trabajo con los diarios y de su evaluación? ¿Y en qué punto estamos hoy en los estudios sobre Humboldt?
The 2013 purchase of the American Travel Journals through a joint effort of public and private donors has not only given the general public a chance to see Alexander von Humboldt’s original manuscripts. It has also shed a new light on the history of their reception and the research related to their content. The article distuinguishes different stages of work with and analysis of the journals and reflects upon their relevance for today’s research on Alexander von Humboldt.
Die Amerikanischen Reisetagebücher und der Nachlass Alexander von Humboldts sind in aller Munde. Nicht zuletzt der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe von HiN – Humboldt im Netz ist ein deutliches Indiz für dieses neue Interesse. Die durch den Ankauf der Tagebücher ermöglichte wissenschaftliche Nutzung hat den Themenkomplex Reise in das Zentrum der kulturpolitischen Aufmerksamkeit zu Humboldt gestellt. Die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz hat im Zuge der Erwerbung mit großem Aufwand die Digitalisierung des Humboldt‘schen Dokumentenerbes vorangetrieben und weite Teile des Nachlasses sowie den Gesamtumfang der Tagebücher online verfügbar gemacht.1 Im Potsdamer Forschungsprojekt „humboldt.ART“ laufen seit letztem Jahr insgesamt fünf neue Forschungsprojekte zur Humboldt‘schen Wissenschaft im Kontext der Tagebücher und des amerikanischen Reisewerks.2 Das 2015 an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) begonnene Langzeitvorhaben widmet sich im Sinne editionsphilologischer Grundlagenforschung eben jenem „Humboldt auf Reisen“, dessen Lebensleistung in mehrfacher Hinsicht als eine „Wissenschaft aus der Bewegung“ verstanden werden kann.3 Die Vielfalt dieser neu entstandenen Forschungslandschaft darf ohne Übertreibung als ein Glücksfall nicht allein für die Alexander von Humboldt-Studien, sondern allgemeiner für die Forschung zur Wissenschafts- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts betrachtet werden.
Die neue Sichtbarkeit von Tagebuch- und Nachlasskorpus4 ist tatsächlich ein „Aufbruch“, wie die Auftaktveranstaltung der Potsdamer und Berliner Projektpartner es im Dezember 2014 taufte.5 Die Digitalisierung erlaubt eine Verfügbarkeit, die es so vorher nicht gab. Der ideelle und materielle Wert der Tagebücher hat ihnen und auch der Person und dem Werk Alexander von Humboldts eine neue Öffentlichkeit verschafft, die auch der Forschung neue Wege erschließt.
Aber Aufbruch heißt nicht, dass die Humboldt-Forschung nicht auch bereits einen Teil dieser Wegstrecke in der Vergangenheit vorbereitet und geebnet hat. Nur eine Kenntnis dieser bereits geleisteten Arbeit erlaubt uns, die Forschung zu den Tagebüchern und zum Nachlass für die Zukunft weiterzuentwickeln.
Ich möchte mich daher im Folgenden in erster Linie der Geschichte der Benutzung, Bearbeitung und Erforschung der Tagebüchern widmen. Sie sind ein wichtiger Teil der nationalen wie internationalen Humboldt-Rezeption geworden und haben das Bild, das wir uns von Autor, Werk und Lebensweg Alexander von Humboldts machen, entscheidend mitgeprägt.
Die Manuskripte von Humboldts Amerikanischen Reisetagebüchern waren bereits zu Lebzeiten des Berliner Wissenschaftlers ein zirkulierender und damit partiell öffentlicher Text. Schon während der Amerikanischen Reise erhielt der Geograph, Astronom und spätere Unabhängigkeitskämpfer Francisco José de Caldas, den Humboldt 1802 in Bogotá kennen und schätzen gelernt hatte, erste Einblicke in die Reiseaufzeichnungen. In späteren Jahren sollten Humboldts Mitarbeiter die Manuskripte einsehen und weiter bearbeiten. Martin Heinrich Klaproth überließ er vier Abhandlungen über die Bodenschätze Perus, die dieser bereits 1807 abdrucken ließ. Jabbo Oltmanns nutzte zahlreiche Hefte als (häufig zu korrigierende) Grundlage für die Berechnungen der Humboldt’schen astronomischen Ortsbestimmungen. Aimé Bonpland erstellte mit ihrer Hilfe bis zu seinem Ausscheiden aus dem gemeinsamen Publikationsprojekt die botanischen Bände des Reisewerks. Heinrich Berghaus wurden Manuskriptseiten zur Veröffentlichung von Humboldts Studien zu Meeresströmungen überlassen. Leopold von Buch bekam ein Manuskript der Tagebücher zu Muschelversteinerungen, mit dem er nach Humboldts Wunsch eine Studie zu dessen mineralogischen Sammlung der Amerika-Reise verfassen sollte, schließlich Humboldts Manuskript aber direkt abdrucken ließ (vgl. Faak 2003, S. 28).
Nach Humboldts Tod wurden die Tagebücher rasch zu einem Quellentext der Humboldt-Forschung, auch wenn die berühmte und mit drei Bände äußerst umfangreiche 1872 erschienene Biographie unter der redaktionellen Leitung von Karl Bruhns die Tagebücher nur gelegentlich zitierte. Der preußische Diplomat und Schriftsteller Max von Thielmann übernahm in seinem Reisebericht Vier Wege durch Amerika (1879) Passagen aus gleich mehreren Bänden der Humboldt’schen Aufzeichnungen (vgl. Faak 2003, S. 29). Später verwendet der Historiker und Generalkonsul von Bremen in Nord- und Südamerika Hermann Albert Schumacher in seinem Buch Südamerikanische Studien, drei Lebens- und Cultur-Bilder: Mutis, Caldas, Codazzi, 1760-1860 „eine Reihe von oft wörtlichen Zitaten aus Tagebuch VIIa u. b, einige auch aus den Tagebüchern I, II u. VI und VII bb u. c“ (Faak 2003, S. 29).
Im frühen 20. Jahrhundert setzt dann eine Popularisierung in Form zahlreicher Volks- und Jugendausgaben der Humboldt’schen Schriften ein, die vorgaben auf den Tagebüchern zu beruhen.
In populärwissenschaftlichen Publikationen rund um Humboldt wurden die Begriffe Tagebuch und Reisebericht so übereinander gelegt, dass eine Unterscheidung zuweilen nicht mehr möglich war. 1917 veröffentlicht Wilhelm Bölsche die Anthologie Neue Welten: die Eroberung der Erde in Darstellungen großer Naturforscher. Sie enthält Auszügen von Georg Forster, Martin Hinrich Lichtenstein, Adelbert von Chamisso, Charles Darwin und eben Alexander von Humboldt. Humboldt Textauszug trägt den Titel ‚Tagebuch vom Orinoko‘. Doch was dann als Tagebuch ausgegeben wurde, ist vielmehr ein knapper Auszug aus der deutschen Erstübersetzung von Humboldts Reisebericht, die von Hermann Hauff bearbeitet in vier Bänden 1859 und 1860 erschien und selbst bereits das französische Original auf etwa 40% der ursprünglichen Textmenge heruntergekürzt hatte (vgl. Fiedler und Leitner 2000, S. 86). Was hier Tagebuch genannt wird, ist tatsächlich das Surrogat eines Surrogats eines von Humboldt veröffentlichten Textes.6 10 Jahre nach Bölsches Tagebuchfiktion erscheint aus der Feder eines anonymen Herausgebers ein kleines Heft für „junge Leser“ mit dem Titel Aus dem Tagebuch vom Orinoko von Alexander von Humboldt (Fiedler und Leitner 2000, S. 96), doch erneut sind es Auszüge aus der Hauff’schen Übersetzung. Ganz ähnlich verfährt Herbert Scurla in seiner kurzen Anthologie Alexander von Humboldt. Tagebuch vom Orinoko, das in der Reihe Roman für alle 1959 im Verlag der Nation erschien. Die Tagebücher selbst kommen in diesen Texten nur im Titel zur Sprache, nicht jedoch als Text und schon gar nicht als Dokument und Objekt in Form einzelner Faksimile.
Die Humboldt-Publizistik bis Scurla hatte also von etwas gesprochen, das sie gar nicht zeigen konnte oder wollte. Im Ergebnis gerieten die Tagebücher hinter dem angeblichen Tagebuch zunehmend aus dem Blick. Die Humboldt-Forschung bekam erst zur Mitte des 20. Jahrhunderts wieder Zugriff auf diese Dokumente.
Bis dahin waren die Tagebücher im Besitz der Nachfahren Wilhelm von Humboldts. Bis heute ist über die Geschichte der Tagebücher in den Jahrzehnten zwischen den 1870er und den 1940er Jahren kaum etwas bekannt. Der bereits erwähnte Beitrag von Dominik Erdmann und Jutta Weber in diesem Heft ist also ohne Zweifel ein Durchbruch und aktualisiert einen Forschungsstand, der seit den Ausführungen von Margot Faak in den 1980er Jahren zum Werdegang der Dokumente an den knappen Eckpunkten von Humboldts testamentarischer Verfügung 1838, den Übergabeverhandlungen 1868, der sowjetischen Beschlagnahmung als Kriegsgut und der Rückführung 1958 an die Deutsche Staatsbibliothek Berlin in der DDR stehen geblieben war (vgl. Faak 2003, S. 21).
Für die Forschung ist das Jahr 1958 der eigentliche Ausgangspunkt: Die Rückkehr der Tagebücher nach Deutschland unter die Obhut der DDR setzte die im eigentlichen Sinn wissenschaftliche Rezeption der Tagebücher überhaupt erst in Gang. Die an der Berliner Akademie der Wissenschaften bereits institutionalisierte Alexander-von-Humboldt-Forschung unter der Leitung von Fritz G. Lange und später Kurt-R. Biermann erkannte schnell das wissenschafts- und kulturpolitische Potenzial der Tagebücher für das Profil der Akademie im Allgemeinen und der DDR-Humboldt-Forschung im Speziellen. Sofort begann man die aufwendige Transkription der Tagebücher. Wer einmal die Tagebücher und Humboldts Handschrift näher studiert hat, ahnt, welche Leistung in der Erstellung dieses Typoskripts gespeichert ist. Zwei Mitarbeiterinnen, Winifried Schenk und vor allem Gisela Lülfing, investierten die nächsten zehn Jahre ihres beruflichen Lebens in die Umschrift der komplizierten Handschrift. 1968 konnte eine erste Rohfassung der Tagebuch-Transkriptionen vorgelegt werden (Schuchardt 2010, S. 218–219). Die im Anschluss begonnenen Publikationsprojekte wurden von Margot Faak realisiert. Sie sollte in den Folgejahren durch die fünf von ihr herausgegebenen und später aktualisierten Anthologie-Bänden, Teil-Editionen und Übersichten der Tagebücher zur entscheidenden Vermittlerin in dieser Sache werden (Humboldt 2000, Faak 2002, Humboldt 2003a, Humboldt 2003b, Humboldt 2003c).
Zieht man ein Resümee der DDR-Humboldt-Forschung, wie dies der Wissenschaftshistoriker Gregor Schuchardt in seinem Buch Fakt, Ideologie, System sehr überzeugend geleistet hat, dann ergibt sich folgendes Bild.
Die DDR-Forschung kennzeichnete ein Faktenpositivismus, der sich auf die Edition von Briefwechseln und die eben hier vorgestellten Auszügen aus den Tagebüchern, sowie auf eine Humboldt-Chronologie und Bibliographie konzentrierte. Dabei entstand
das erste Humboldt-Bild, das von einem ausschließlich auf Humboldt spezialisierten Expertenteam erarbeitet wurde. […] Es mutet neben den handwerklich von Individualisten gezeichneten Humboldt-Bildern der Vorkriegszeit wie ein im großen Stil industriell produziertes Paradigma an. Es ist genauer in den historischen Details und umfassender in der Kontextualisierung von Humboldts Leben und Werk. (Schuchardt 2010, S. 161–162)
Systematische Fragestellungen, die in Form von Thesen, breit angelegten Deutungshorizonten oder ‚großen Erzählungen‘ versuchten, Humboldts Werk einer kommentierenden Analyse zu unterziehen, kamen in dieser Forschungstradition kaum vor und wurden eher kritisch gesehen oder belächelt (vgl. Schuchardt 2010, S. 161–163).
Eine entscheidende Ausnahme bildet die erste und sehr einflussreiche Tagebuch-Anthologie mit dem Titel Lateinamerika am Vorabend der Unabhängigkeit. Hier handelt es sich um eine Zusammenstellung von Humboldts Aufzeichnungen nach dem Gehalt ihrer politischen Themen: zum Kolonialsystem, zur Unterdrückung der indigenen, schwarzen und versklavten Bevölkerung, zum Missionarswesen und dem Machtmissbrauch der kreolischen Oligarchien. Für diese einflussreiche Edition kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem DDR-Historiker Manfred Kossok, dessen einleitende Studie, wie Gregor Schuchardt schreibt, „eine dichte marxistische Interpretation der makrohistorischen Gesamtsituation in Südamerika zur Zeit von Humboldts Reise“ (Schuchardt 2010, S. 227) liefert. Damit hatte man erstmals den systematischen Anspruch einer ganzheitlichen Deutung der Humboldt’schen Reiseschriften im Rahmen der offiziellen DDR-Forschung vorgelegt.
Als allgemeine Ergebnisse der Editionsarbeit der Forschungsstelle können daran anschließend folgende drei Punkte geltend gemacht werden:
Erstens zeichneten die in den 1980er und 1990er Jahren veröffentlichten und in den 2000er Jahren jeweils aktualisierten und verbesserten Auflagen der Tagebuch-Anthologien erstmals ein genaueres Bild des ‚privaten‘ Gelehrten, der hier augenscheinlich sehr viel politischer und in seiner Kritikfähigkeit deutlicher zu erleben war, als dies aus seinen publizierten Schriften und seiner Diensttätigkeit als preußischer Kammerherr unter zwei Königen abzulesen war. Die Editionen bildeten sozusagen den späten Beweis für jene Divergenzthese, die schon nach der Veröffentlichung des Briefwechsels Humboldt-Varnhagen von Ense – 1860 ein Skandal im reaktionären Preußen – im Umlauf war und die den ‚eigentlichen‘ Humboldt gegen jenen verteidigen wollte, der sich öffentlich unpolitischer gab als er es tatsächlich war.
Zweitens erlaubten die Tagebuch-Editionen der DDR erstmals einen umfassenderen Blick auf jene Abschnitte aus Humboldts Reiseschilderungen zu werfen, die Humboldt nicht mehr in seiner nie zu Ende gebrachten Relation historique verwerten konnte. Sie gaben wichtige Einblicke etwa in die Reise durch die Anden und nach Mexiko.
Drittens etablierten sie Humboldt als akribisch arbeitenden Naturwissenschaftler, dessen Feldforschung und empirisches Erkenntnisinteresse das ungenaue Bild vom romantischen Naturenthusiasten zu korrigieren half (vgl. zu allen drei Punkten Schuchardt 2010, S. 226f.).
Zugleich bot die Teilveröffentlichung ‚neuer‘ Teile des Humboldt’schen Reiseberichts die von der Forschungsstelle unterstützte Gelegenheit zur medialen Popularisierung von Humboldts Reise, nun auf einer wissenschaftlich bearbeiteten, wenn auch noch lange nicht in Gänze erschlossen Textgrundlage. In doppelter Weise einflussreich wurde die unmittelbar an Faaks Editionen anschließende Arbeit des Schriftstellers Paul Kanut Schäfer. Das von ihm herausgegebene Humboldt-Lesebuch Die Wiederentdeckung der Neuen Welt (1989, Neuauflage 1992) war eine Anthologie aus dem veröffentlichten Reisebericht und einigen von Schäfer ins Deutsche übersetzten Teilen der Tagebüchern. Mit demselben Material hatte er auch das Drehbuch für Rainer Simons letzten DEFA-Film Die Besteigung des Chimborazo (1989) geschrieben, ein auch aufgrund seiner hohen Treue zu Humboldts eigenen Texten bis heute bemerkenswerter Film.7 Mit insgesamt drei Auflagen sehr erfolgreich wurde auch die von Frank Holl herausgegebene Quellen-Anthologie Mein vielbewegtes Leben zum Humboldt-Jahr 2009, die ebenso wie Schäfer zahlreiche Humboldt-Zitate aus dem veröffentlichten Reisebericht und den bis dahin edierten Tagebuch-Teileditionen von Margot Faak abdruckt und geschickt kontextualisiert.
Vor diesem Hintergrund ist eine jüngere Publikation der Forschungsstelle besonders bemerkenswert und im Sinne editionsphilologischer Standards für eine Printausgabe sicher vorbildlich.
Es handelt sich um die 2005 von Ulrike Leitner verantwortete kritische Faksimile-Edition eines im Krakauer Humboldt-Nachlass von ihr gefundenen Teils des sogenannten mexikanischen Tagebuchs, das Humboldt ebenso wie das ‚kubanische‘ Tagebuchfragment nicht in die neun Lederumschläge hatte binden lassen. Es erschien unter dem Titel Von Mexiko-Stadt nach Veracruz: Tagebuch und zeigt erstmals in vollen Umfang und in einem ebenso lesefreundlichen wie aufwendigen Layout das vollständige Faksimile der Handschrift direkt neben der jeweiligen diplomatischen Umschrift. Hier erst wird deutlich, in welch komplexer Beziehung die Edition des Humboldt’schen Textes zur Repräsentation seiner materiellen Grundlage, der Tagebuchseiten selbst, steht.
Ebenfalls 2005 erscheint in Quito der reich illustrierte und im Format eines Ausstellungskataloges hochwertig produzierte Band Alexander von Humboldt. Diarios de viaje en la Audiencia de Quito (Humboldt 2005). Diese erste Übersetzung der ecuadorianischen Teile der Tagebücher ins Spanische basiert vollständig auf der Arbeit der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle und entstand in enger Kooperation mit ihren Mitarbeitern sowie mit der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek. Der einführende, umfangreiche Kommentar von Segundo Moreno Yánez fokussiert zum einen Humboldts wissenschaftliche Erkenntnisse jener Reiseetappe – hier zeichnet er die erste Skizze eines pflanzengeographischen Modells und untersucht mit seinen amerikanischen Kollegen die heilende Wirkung der Chinarinde. Zum anderen aber betont die Edition jene Aufzeichnungen, die für Humboldts Rolle als „Defensor del Hombre Americano“ (Moreno Yánez 2005, S. 21) stehen. Sie zeigen ihn als Verteidiger der amerikanischen Völker gegen die strukturellen Erniedrigungen des Kolonialsystems auf der einen und die europäische Ideologie der Minderwertigkeit und Schwäche eines ganzen Subkontinents auf der anderen Seite. Damit steht die Moreno Yánez-Edition in einer klaren Kontinuität der Rezeption, wie sie die DDR-Forschung in den 1980er Jahren durch die Faak-Editionen etabliert hatte.
Aus editionsphilologischer Sicht handelt es sich um ein geradezu elegantes Lesebuch für das bildungsbürgerliche Publikum Ecuadors und Lateinamerikas, das als Anthologie in hohem Maße selbst die von Faak übernommene Textstruktur verändert und Humboldts Diarios in kompakte, mit eigenen Überschriften versehene Kapitel gliedert. Die Tagebücher selbst bleiben sowohl als Dokumente als auch als Objekte in dieser Edition erstaunlich abwesend und werden zu Beginn der Kapitel auch nicht als Referenzquelle erwähnt. Dazu kennzeichnet der ecuadorianische Band die für die lateinamerikanische Rezeption typische Absicht, Humboldts wissenschaftliches und sozialpolitisches Erbe zum Teil einer nationale Identität stiftenden, geschichtsbewussten Kulturpolitik zu machen, auch wenn die Mittel für dieses Projekt in diesem Fall nicht staatlich sondern privatwirtschaftlich aufgebracht werden konnten.
Auffallend besonders an dieser Edition ist der affirmative Gestus, mit dem ein bereits fertiger und von allen Verwirrungen des Schriftbilds bereinigter, in klare narrative Einheiten gegliederter Humboldt-Text präsentiert wird, ein auf ein spezifisches Rezeptionsziel hin ausgerichteter Code, der ein Autorbild Humboldt bereits als Ergebnis der Lektüre vorproduziert und aktiv gestaltet. Was wir von Humboldt im Bild sehen, sind keine Tagebuchseiten, sondern eine Auswahl seiner Ikonographie sowie Bildtafeln und Karten seiner amerikanischen Atlanten. Tagebuch und publiziertes Werk werden so ineinander geblendet ohne in ihrem tatsächlichen Verhältnis näher beleuchtet zu werden. Sowohl die Unterschiede als auch die komplexen Genealogien zwischen Handschrift und Druck sind vor diesem Hintergrund nicht mehr zu erkennen.
Wo stehen wir also heute angesichts dieses forschungsspezifischen, editionsphilologischen und publizistischen Erbes im Umgang mit den Tagebüchern?
Der Ankauf der Tagebücher und vor allem ihre Digitalisierung, die Digitalisierung des Nachlasses und die enge Bezugnahme von Tagebuch und Nachlass aufeinander, erlauben der Humboldt-Forschung heute und in Zukunft tatsächlich ganz neue Zugänge. Die weltweite Verfügbarmachung stellt der nationalen wie internationalen Rezeption zumindest potenziell völlig neue Möglichkeiten zur Verfügung. Diese aber benötigen eine forschungsintensive Aufbereitung und ein entsprechendes Spezialistenwissen, um auch genutzt und nicht bloß bewundert werden zu können. Die Teileditionen der Tagebücher wie auch die Transkriptionen der Akademie sind wichtige Voraussetzungen für diese Arbeit.
Darüber hinaus aber lassen sich aus meiner Sicht drei Tendenzen der gegenwärtigen Humboldt-Forschung ausmachen. Sie betreffen die grundsätzliche, theoretische Orientierung gegenwärtiger Humboldt-Studien, sowohl aus einer rein forschungsspezifischen als auch aus einer editionsphilologischer Sicht.
Erstens: eine Sensibilität für Fragen der Textualität und Visualität des Humboldt’schen Oeuvres, motiviert durch eine literaturwissenschaftliche Perspektive, die literarästhetische, kulturtheoretische, sowie medien- und bildwissenschaftliche Fragestellungen fokussiert. Hierfür hat Ottmar Ette in Erweiterung des Modells der Humboldtian Science 2001 erstmals den Begriff des „Humboldtian Writing“ geprägt (Ette 2001) und hier wie in zahlreichen Folgepublikationen programmatisch, theoretisch und methodisch ausgebaut (etwa in Ette 2002 oder Ette 2009, S. 16–22).
Zweitens: eine Öffnung der wissenschaftshistorischen Reflexion auf Fragen der Wissenstheorie und historischen Epistemologie.8 Fragen also nach der Möglichkeit, die Tagebücher im historischen Denken über die Entfaltung und Wirkung von Wissenschaft zu verankern. Vor dem Hintergrund einer Wissenschaftsgeschichte, die infolge diverser, in ihrem Ursprung mindestens in die 1980er zurückgehenden cultural turns in gewisser Weise anthropologischer geworden ist, scheint auch die Humboldt-Forschung in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse an jenem Humboldt entwickelt zu haben, der ein Leben lang in Manuskript und Werk die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnis und schließlich nach Ursache und Wirkung menschlichen Erkenntnisstrebens gestellt hat. Anders gesagt: Begreift sich Wissenschaftsgeschichte als Wissenschaft von der Form- und Funktionsgeschichte von Wissen als Produkt und bedeutungstragendes Zeichen menschlicher Kulturen, so findet sie in Humboldts Werk einen ebenso selbstreflexiven wie repräsentativen Forschungsgegenstand.
Drittens schließlich vereint die gegenwärtige Forschungslandschaft der Alexander-von-Humboldt-Studien ein neu erwachtes Interesse an der Materialität ihres Forschungsgegenstandes. Hier geht es um den Zusammenhang von Text und Dokument, von der Beziehung zwischen Text oder Bild und der medialen wie materiellen Form, in der dieser Inhalt sich präsentiert. So rückt neben der Arbeit am Text und Bildprogramm etwa der Humboldt‘schen Reisemanuskripte die Materialität von Schrift und Bild, und allgemeiner die Lesbarkeit des Objekts Reisetagebuch und Nachlassmanuskript ins Zentrum des Interesses: „showing how […] things knit together matter and meaning“ (Daston 2008, S. 10).
In dieser Trias – Humboldtian Writing, historische Epistemologie, Materialität – allerdings zeigt sich sehr wohl eine Verschiebung und – so darf man hoffen – auch Dynamisierung der wissenschaftlichen Perspektiven auf Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher und auf seinen Nachlass.
Was für ein Objekt aber meinen wir, wenn wir von den „Amerikanischen Reisetagebüchern“ sprechen?
Auf ein Urbild der Tagebücher können wir schlechterdings nicht mehr zurückgreifen. Sie werden für uns niemals so sein, wie sie es für Humboldt noch waren. Er selbst hat diese Objekte, die wir Tagebücher nennen, erst geschaffen. Voraussetzung für diese Schöpfung war ein Bewusstsein von der bereits zu Lebzeiten erlangten Historizität der Humboldt’schen Notate. Ein Geschichte-werden des Objekts bevor es zum Objekt gemacht wurde. Die Fixierung in den Gegenstand, den wir heute kennen, kam, wie wir wissen, erst kurz vor Humboldts Tod zustande. Dieser Fixierung aber ging ein jahrzehntelanges Bewusstsein über eben diesen Entstehungsprozess des Ding „Amerikanisches Reisetagebuch“ voraus.
Schon in einer ersten Annäherung an diese Frage können wir also festhalten: Nur vermittels einer Übersetzung können wir von den Tagebüchern als jenen Dokumenten sprechen, die Humboldt vor, während und nach der Reise bei sich trug, verwahrte und bearbeitete. Denn die Dokumente, mit denen Humboldt arbeitete, die Umstände ihrer Entstehung und Benutzung, sind etwas anderes als das Konvolut aus neun Bänden, das uns heute als Archivgut vorliegt, gelagert in säurefreiem, grauen Karton und verwahrt in feuersicheren Tresormagazinen. Erst die in robustem Schweinsleder und mit in Achat geglättetem Marmorpapier nach dem Geschmack der Zeit aufbereiteten Bände erzeugen das kulturelle Artefakt, mit dem wir es heute zu tun haben.
Abb. 1: Ausschnitt aus „Alexander von Humboldt (1769–1859)“. Öl auf Leinwand, 158.8 x 138.1 cm, Julius Schrader 1859 (Quelle: Wikimedia Commons)
Humboldts Entscheidung, die Tagebücher binden zu lassen ist daher auch ein Akt der Inszenierung, der Transformation eines Gebrauchsgegenstandes in ein Zeichen, ein Repräsentamen, eine (Teil-)Referenz auf die Praktiken der Humboldt’schen Wissenschaft.9 Zu dieser sehr bewussten Inszenierung ante mortem trägt nicht weniger das berühmte Selbstportrait von Julius Schrader aus Humboldts Todesjahr bei, das den betagten Forscher vor (s)einer amerikanischen Ideallandschaft sitzend zeigt, ein aufgeschlagener, roter Lederband im Schoß (Abb. 1). Schon hier sind die Tagebücher nicht mehr jener Gegenstand, der sie noch auf der von Humboldt allerdings aus anderen Gründen sehr gering geschätzten Darstellung von Eduard Ender waren: bloß einzelne Blätter, Lagen und Hefte (Abb. 2).
Abb. 2: Ausschnitt aus „Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland in der Urwaldhütte“. Öl auf Leinwand, 110 x 143 cm, Eduard Ender 1856 (Quelle: Prometheus Bildarchiv)
Zugleich aber sind sie in der uns vorliegenden Form der materielle Gesamteindruck einer Wissenschaft im Werden. Man könnte auch sagen: Die Tagebücher sind eine Vorstufe des Humboldt’schen Essais, den er als Titel so vielen seiner publizierten Werke voranstellt.10 Sie sind das Konvolut, an dem er am längsten, fast sechzig Jahre lang schreibt. In ihrer Monumentalität dem Kosmos nicht unähnlich, teilen sie mit diesem auch die Doppelfunktion, zugleich Weltbeschreibung und Ornament zu sein, bezeugen die Tagebücher doch ein Maß an ästhetischem Überschuss, der ihrem Verfasser weder zufällig passiert noch in seiner potentiellen Wirkung verborgen geblieben sein dürfte, wie Horst Bredekamp in seinem Artikel zum Themenschwerpunkt dieses Heftes zu Recht betont.
Ein entscheidender Aspekt im Zusammendenken von Materialität und inhaltlicher Aussage der Tagebücher liegt in der Frage ihrer Genealogie und Chronologie. Damit ist die Beziehung und Reihenfolge der Entstehung ihrer Teile gemeint: der Niederschriften, Inschriften, Corrigenda und Addenda. Sicher klärt die Reihenfolge der Textelemente dieser neun umfangreichen Tagebücher nicht immer ihre wechselseitigen Beziehung: Chronologie und Genealogie beschreiben lediglich unterschiedliche Verhältnisse von zeitlicher und inhaltlicher Abfolge. Die inhaltlichen Bezüge der Tagebücher sind wesentlich komplexer als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Sie umfassen eine sowohl intra- als auch intertextuelle Ebene und verbinden Tagebuch, Nachlassmanuskript, Briefwechsel und das publiziertes Werk. Eine ganze Reihe dieser Bezüge hat Humboldt selbst durch zahlreiche interne wie externe Verweissysteme markiert: Verweise auf Tagebuchteile, auf verschiedene Hefte mit verschiedenen Reihungen, Pläne einer Ordnung, die erstellt aber verworfen werden und dennoch fragmentarisch über die Bände verstreut bestehen bleiben, begonnene Register, Indizes, Zusammenfassungen, Reisechronologien, Hinweise auf bereits publizierte Teile des Reisewerks. In diesem genealogischen und chronologischen Netz aus Bezügen scheint die eigentliche Arbeit der Jahrzehnte gespeichert, in ihm erschließt sich vielleicht das eigentliche Ding hinter dem Ding „Amerikanisches Reisetagebuch“, der eigentliche Untersuchungsgegenstand, den die Tagebücher in sich enthalten, aber bisher noch nicht preisgegeben haben. Und vielleicht liegt hier der „epistemische Rhythmus“ (Markus Lenz) der Tagebücher und des Humboldt’schen Denkens: eine Subjektwerdung des Wissenschaftlers und Menschen Alexander von Humboldt im Wechsel von Station und Reise, in einer ständig sich verschiebenden Figur aus mess- und benennbarer Position im Raum auf der einen und Trajektion, Raumbewegung auf der anderen Seite.
Die Arbeit der nächsten Jahre wird zeigen, in welcher Weise die Bewegungen dieses Rhythmus unser Verständnis der Humboldt‘schen Wissenschaft und des Humboldt‘schen Schreibens verändern und vertiefen werden.
Dieser Beitrag entstand im Kontext des mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts „Alexander von Humboldts Amerikanische Reisetagebücher“ (01UO1302A, 01UO1302B) der Universität Potsdam und der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz.
Daston, Lorraine (2008): Introduction. Speechless. In: Lorraine Daston (Hg.): Things That Talk. Object Lessons from Art and Science. London: Zone Books, S. 9–24.
Ette, Ottmar (2001): Eine »Gemütsverfassung moralischer Unruhe« – Humboldtian Writing: Alexander von Humboldt und das Schreiben in der Moderne. In: Ottmar Ette, Ute Hermanns, Bernd M. Scherer und Christian Suckow (Hg.): Alexander von Humboldt. Aufbruch in die Moderne. Berlin: Akademie Verlag (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 21), S. 33–55.
Ette, Ottmar (2002): Weltbewußtsein. Alexander von Humboldt und das unvollendete Projekt einer anderen Moderne. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft.
Ette, Ottmar (2009): Alexander von Humboldt und die Globalisierung. Das Mobile des Wissens. Frankfurt am Main, Leipzig: Insel.
Faak, Margot (2002): Alexander von Humboldts amerikanische Reisejournale. Eine Übersicht. Berlin: Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle (Berliner Manuskripte zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 25).
Faak, Margot (2003): Einleitung. In: Alexander von Humboldt: Lateinamerika am Vorabend der Unabhängigkeitsrevolution. Eine Anthologie von Impressionen und Urteilen aus seinen Reisetagebüchern. Mit einer einleitenden Studie von Manfred Kossok. 2., durchges. und verb. Aufl. Berlin: Akademie Verlag (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 5).
Fiedler, Horst; Leitner, Ulrike (2000): Alexander von Humboldts Schriften. Bibliographie der selbständig erschienenen Werke. Berlin: Akademie Verlag (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 20).
Humboldt, Alexander von (2000): Reise durch Venezuela. Auswahl aus den amerikanischen Reisetagebüchern. Herausgegeben und eingeleitet von Margot Faak. Berlin: Akademie Verlag (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 12).
Humboldt, Alexander von (2003a): Lateinamerika am Vorabend der Unabhängigkeitsrevolution. Eine Anthologie von Impressionen und Urteilen aus seinen Reisetagebüchern. Mit einer einleitenden Studie von Manfred Kossok. 2., durchges. und verb. Aufl. Berlin: Akademie Verlag (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 5).
Humboldt, Alexander von (2003b): Reise auf dem Rio Magdalena, durch die Anden und Mexiko. Teil I: Texte. Herausgegeben von Margot Faak. Mit einer einleitenden Studie von Kurt R. Biermann. Zweite, durchgesehene und verbesserte Auflage. Berlin: Akademie Verlag (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 8).
Humboldt, Alexander von (2003c): Reise auf dem Rio Magdalena, durch die Anden und Mexiko. Teil II: Übersetzungen, Anmerkungen, Register. Übersetzt und bearbeitet von Margot Faak. Zweite, durchgesehene und verbesserte Auflage: Akademie Verlag (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 9).
Humboldt, Alexander von (2005): Diarios de viaje en la Audiencia de Quito. Editados por Segundo E. Moreno Yánez. Traducidos por Christiana Borchart de Moreno. Quito: OXY (Colección „Itinerarios de la ciencia“, 1).
Humboldt, Alexander von; Encke, Johann Franz (2013): Briefwechsel. Herausgegeben von Oliver Schwarz und Ingo Schwarz unter Mitarbeit von Eberhard Knobloch. Berlin: Akademie Verlag (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, 37).
Moreno Yánez, Segundo E. (2005): Itinerarios de Humboldt en la Audiencia de Quito. In: Alexander von Humboldt: Diarios de viaje en la Audiencia de Quito. Editados por Segundo E. Moreno Yánez. Traducidos por Christiana Borchart de Moreno. Quito: OXY (Colección „Itinerarios de la ciencia“, 1), S. 17–50.
Schuchardt, Gregor (2010): Fakt, Ideologie, System. Die Geschichte der ostdeutschen Alexander von Humboldt-Forschung. Stuttgart: Franz Steiner Verlag (Boethius. Texte und Abhandlungen zur Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften, 63).
1 Vgl. http://humboldt.staatsbibliothek-berlin.de/werk
2 Vgl. http://www.uni-potsdam.de/humboldtart.html
3 Vgl. http://www.bbaw.de/forschung/avh-r
4 Zur Differenzierung zwischen ‚echtem‘ und ‚unechtem‘ Nachlass sowie zur komplexen ‚Objektbiographie‘ der Bestände vgl. den Beitrag von Dominik Erdmann und Jutta Weber in diesem Heft.
5 Vgl. http://www.uni-potsdam.de/humboldtart/aktivitaeten/veranstaltungen/2014-aufbruch.html
6 Zur Frage der Surrogate und Extrakte im Kontext der Humboldt-Forschung und -Rezeption vgl. die ausführliche Analyse in Ette 2009, S. 259ff.
7 Für den Hinweis auf diesen Zusammenhang danke ich herzlich Ingo Schwarz.
8 Vgl. hierzu den grundlegenden Beitrag von Markus Lenz in diesem Heft.
9 Vgl. hierzu ausführlich S. 67f. im Beitrag von Dominik Erdmann und Jutta Weber und den für diese Frage entscheidenden vollständigen Brief in Humboldt/Encke 2013, S. 436.
10 S. hierzu auch den bereits erwähnten Beitrag von Markus Lenz.